Bei der Konstanzer Erstaufführung 1956 sorgte Draußen vor der Tür für Furore: Ein ehemaliger Offizier fühlte sich stellvertretend für alle deutschen Offiziere und Soldaten des 2. Weltkriegs beleidigt und der Oberbürgermeister Dr. Knapp schlug dem Intendanten die Absetzung des Stückes vor. Der Intendant Hans Erich Kreibig stieg sofort auf die Barrikaden, involvierte den Südkurier, warf dem Oberbürgermeister schleichende Zensur vor und lehnte eine Absetzung des politisch wichtigen Stückes konsequent ab.
Anhand der damaligen Debatte wollen wir nun über die Auswirkungen der Borchertschen Dichtung in Konstanz und in Deutschland, damals und heute, diskutieren.
Wir fragen: Welche Parallele lassen sich zwischen Konstanz 1956 und Konstanz 2019 ziehen? Was hat Borcherts 1947 geschriebenes Heimkehrerdrama mit uns heute zu tun? Und wie bereit sind wir eigentlich, uns mit dessen Themen der Schuld und Verantwortung auseinanderzusetzen?
Diese und noch weitere Fragen diskutieren
Moderation: Eivind Haugland, Dramaturg Draußen vor der Tür
Das Gespräch findet im Stadttheater Foyer im Anschluss an der Vorstellung statt. Eintritt frei. Tickets für die Vorstellung müssen separat erworben werden.