04/05/24

WERKSTATT | URAUFFÜHRUNG

Fuge in Pastell

Ein Abend übers Verblassen von Armela Madreiter, Auftragswerk für das Theater Konstanz

Regie Carmen Schwarz Bühne & Kostüme Janna Keltsch Dramaturgie Lea Seiz

„Etwas stimmt nicht. Aus dem Spiegel blickt mir eine fremde, alte Person mit zer-zaustem Haar entgegen. Ein fremdes Mädchen bringt mir Tulpen und Torte vorbei. Sie sieht meiner Tochter ähnlich. Sie hält meine Hand und wir singen zusammen einige Weihnachtslieder. Aber haben wir das nicht letzte Woche schon getan?“
Niemand weiß, wie es wirklich in einer an Demenz erkrankten Person aussieht. Nur am Beginn der Krankheit können sich Betroffene noch selbst mitteilen. Immer mehr versinken sie im Verlauf der Krankheit in ihrer eigenen Welt, in der die Grenzen zwischen Ort und Zeit, Erinnerungen und Realität zunehmend verschwimmen. Doch wie sieht sie aus, diese Welt eines demenziell erkrankten Menschen? Beängstigend und voller Unbekannter, die behaupten, einen zu kennen? Oder voll von lebendigen Erinnerungen an schönere Tage? Verblasst die eigene Welt in ständiger Wiederholung?
Im Zentrum von „Fuge in Pastell“ steht die Perspektive einer von Demenz betroffenen Person. Wie wirkt sich die Krankheit auf die eigene Erinnerung, Zeit und Identität aus? Wie können Angehörige diesen Prozess begleiten? Und wie ist es schlussendlich möglich, Abschied von den Liebsten zu nehmen, wenn man sich mit ihnen nicht mehr in derselben Realität befindet?