Theater auf den Grund gegangen: das ist die Reihe pro.log. Sie gibt Einblicke in Entstehung und Motive eines Stückes, in die Gestaltung der Figuren und in aktuelle Fragen. Sie richtet sich an alle, die an der Aufführung interessiert sind - unabhängig davon, ob man sie schon gesehen hat oder noch besuchen will. In einem Vortrag von rund 45 Minuten werden Einsichten in das Stück vermittelt. Anschließend gibt es eine Diskussion mit dem Publikum und Mitwirkenden der Inszenierung.
08/10/23
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Die Ärztin
Eine Veranstaltung der Theaterfreunde e.V. mit Dr. Anne Ganzert, Medienwissenschaftlerin, Uni Konstanz
Eine plötzliche Welle der öffentlichen Empörung bricht über eine Person in den sozialen Medien herein. Was Dr. Ruth Wolff in dem Stück „Die Ärztin“ widerfährt, ist mittlerweile Alltag, nichtsdestotrotz Alptraum vieler Menschen – der „Shitstorm“. Als ein kontroverser Fall an die Öffentlichkeit gelangt, wird sie Opfer einer massiven Online-Kampagne voller Anfeindungen und Vorurteile. Im Anschluss an die Fragen nach Moral und Verantwortung im Stück widmet sich Anne Ganzert dem „Shitstorm“ aus medienwissenschaftlicher Perspektive und diskutiert den Umgang mit digitaler Öffentlichkeit sowie die Macht und Funktionsweisen sozialer Medien heute und in einer nahen Zukunft.
Theater auf den Grund gegangen: das ist die Reihe pro.log. Sie richtet sich an alle, die an der Aufführung interessiert sind - unabhängig davon, ob man sie schon gesehen hat oder noch besuchen will. In einem Vortrag von rund 45 Minuten werden Einsichten in das Stück vermittelt. Anschließend gibt es eine Diskussion mit dem Publikum und Mitwirkenden der Inszenierung.
08. Oktober, 11 Uhr, Foyer Stadttheater
Nur Tageskasse vor Ort, 5 Euro, 3 Euro für Mitglieder, frei für alle in Ausbildung
29/10/23
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Kabale + Liebe
Eine Veranstaltung der Theaterfreunde e.V. mit Dr. Franz Schwarzbauer
»Wer wissen will, was Demokratie und Freiheit wert sind, muss nur Schillers ›Kabale und Liebe‹ lesen«, hat die ZEIT einmal behauptet. Aber können wir das aus Schillers Stück lernen? Schiller hat ›Kabale und Liebe‹ (1784) als bürgerliches Trauerspiel bezeichnet. Die Liebe des Majors Ferdinand zur Bürgerstochter Luise kann die Standesgrenzen nicht überwinden, am Ende sind die Liebenden tot. Franz Schwarzbauer wird die Dramaturgie des Stücks sowie seine Intentionalität analysieren. Und einen Blick auf Schillers Rede (1784) werfen: »Die Schaubühne als moralische Anstalt betrachtet«.
29. Oktober, 11 Uhr, Foyer Stadttheater
Nur Tageskasse vor Ort, 5 Euro, 3 Euro für Mitglieder, frei für alle in Ausbildung
Vergangene Veranstaltungen:
25/06/2023
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Der eingebildet Kranke
Eine Veranstaltung der Theaterfreunde e.V. mit Prof. Dr. Ulrike Sprenger
Was bedeutet Kranksein im 17. Jahrhundert? Warum ist Argan so besorgt um seine Körpersäfte und welchen Behandlungen unterzieht er sich? Was bedeutet es, die Tochter eines Hypochonders zu sein? Warum lacht das Publikum am Hof von Louis XIV über einen eingebildeten Kranken? Starb Jean-Baptiste Poquelin, alias Molière, wirklich in seiner letzten großen Rolle auf der Bühne? Die Betrachtung dieser Fragen lässt ahnen, wie eng gesellschaftliche Normen, soziale Identität und Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit historisch und gegenwärtig verknüpft sind. Der Vortrag von Prof. Dr. Ulrike Sprenger, Romanistin an der Universität Konstanz, wird diesen hochinteressanten Fragen zu Molières Theaterstück nachgehen.
25. Juni, 11:00 Uhr, Foyer Stadttheater, nur Tageskasse vor Ort
Eintritt 5 Euro, Mitglieder 3 Euro, alle in Ausbildung frei
21/05/2023
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Einfache Leute
Eine Veranstaltung der Theaterfreunde e.V. mit Dr. Ariane Bertogg (Universität Konstanz/Universität München)
Der Beitrag von Ariane Bertogg beleuchtet das Spannungsfeld von Herkunftsfamilie, beruflichem Erfolg und dem Gefühl, nicht richtig anzukommen. Er analysiert die Ängste der Aufgestiegenen, das Unverständnis der Zurückgebliebenen, die Ambivalenz von Familie und das Misstrauen in der Leistungsgesellschaft. Und zeigt auf, wie Lebensläufe und Erfolg geschlechtertypisiert werden – und was das für alle von uns bedeutet. Schließlich diskutiert der Beitrag, warum wir alle nicht aus unserer Haut kommen, weil wir nicht nur Teile der Gesellschaft sind, sondern die Gesellschaft auch „in uns“ tragen.
21. Mai, 11:00 Uhr, Foyer Stadttheater, nur Tageskasse vor Ort
Eintritt 5 Euro, Mitglieder 3 Euro, alle in Ausbildung frei
02/04/2023
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Eine Veranstaltung der Theaterfreunde e.V. mit Dr. Manuela Müller-Windisch
Eine Nacht voller Drinks in einer amerikanischen Collegestadt. George und Martha sind gerade von einer Party nach Hause gekommen, als zwei späte Gäste, der junge Biologieprofessor Nick mit Frau Honey, erscheinen. Sie sind Martha höchst willkommen, denn sie liebt gewisse Gefechte, getarnt als Gesellschaftsspiele, vor Publikum! Martha und George sind austrainierte Veteranen in einem lustvoll quälerischen Kampf gegeneinander. Es folgt eine Schlacht der bittersüßen Siege und vernichtenden Niederlagen. Ein virtuoses, Beziehungsdrama von Edward Albee nimmt seinen Lauf.
Let’s party: Einführung zu Edward Albees grandiosem Stück von Dr. Manuela Müller-Windisch
02. April, 11:00 Uhr, Foyer Stadttheater, nur Tageskasse vor Ort
12/03/2023
FOYER Spiegelhalle
pro.log: Ich lieb dich
Mit dem Jugendbeirat des Theaters, der Leiterin des Jungen Theaters Romana Lautner und dem Autor Kristo Šagor
Wir feiern das Junge Theater Konstanz! Genauer gesagt, den 33. Geburtstag. Und zu diesem Anlass gibt es eine besondere Ausgabe der Veranstaltungsreihe pro.log der Theaterfreunde: Mitglieder des gerade frisch gegründeten Jugendbeirats haben gemeinsam mit Ensemblemitgliedern das Stück „Ich lieb dich“ gelesen und sich dann Fragen überlegt, die sie am Sonntagvormittag dem Autor Kristo Šagor stellen wollen. Wie wird man überhaupt Autor? Warum hat er ein Stück über die Liebe geschrieben? Was ist Liebe überhaupt? Warum schreibt er für Junges Publikum? Wie schreibt man ein Stück genau für 8jährige? Ausnahmsweise vor der Premiere des Stückes nehmen wir Sie mit in die Gedankenwelt des Autors, stellen Ihnen natürlich auch Stück und Inszenierung vor und freuen uns auf einen regen Austausch – über die Generationen hinweg!
Nur Tageskasse vor Ort
12. März, 11:00 Uhr, Foyer Spiegelhalle
05/03/2023
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Animal Farm
Mit Dr. Martin Windisch, Universität Stuttgart
Auf Franziska Stuhrs Inszenierung von Orwells 1945 in London publizierter Animal Farm: A Fairy Story sind wir besonders gespannt, da Bühnenfassungen von Tierfabeln außerhalb der Kinder- und Jugendtheater eine besondere Herausforderung darstellen. Uns erwartet ein spannender und kontroverser Vortrag, da wir fragen werden, was politisches Theater heute leisten kann. Zudem wird diskutiert, ob stereotypisierend verfahrende Tierfabeln im Lichte der Tierethik und der Justice for Animals (Martha Nussbaum) überhaupt noch einen Platz im außerakademischen Literaturkanon haben sollten.
5. März, 11:00 Uhr, Foyer Stadttheater
29/01/2023
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Woyzeck
Mit: Dr. Janine Firges
Das Bühnenfragment „Woyzeck“ gilt heute als Urstück des „Sozialen Dramas“. Von Büchner mit 23 Jahren 1836 verfasst, führt es die Abhängigkeit des Menschen von Umständen vor Augen, die er selbst nicht zu ändern vermag. Was bringt den Menschen dazu, das Äußerste zu tun? Es sind Fragen nach sozialer Herkunft, Freiheit oder Vorbestimmung des eigenen Tuns, die in gewaltigen Bildern behandelt werden.
29. Januar, 11 Uhr, Foyer Stadttheater, nur Tageskasse vor Ort
04/12/2022
FOYER SPIEGELHALLE
pro.log: Shockheaded Peter
Mit Insa Pijanka (Intendantin Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz)
Seit über 30 Jahren macht die britische Kultband „The Tiger Lillies“ Pubs, Konzerthallen und Theatersäle unsicher. Musikalisch ergründen sie am liebsten Nischenwelten: Vaudeville, Moritat, die makabre Magie eines Vorkriegs-Berlins, anarchische Opernmusik und melancholische Zigeunerseele. Man hört Echos von Bertolt Brecht, Kurt Weill, Jacques Brel, Edith Piaf und natürlich waschechten Punk. Immer skurril und exzentrisch, oft düster und grotesk wie in Shockheaded Peter. Jene Geschichte über die elementaren Dramen der Erziehung, einem jähen Bruch mit romantischen Klischees vom glücklichen Eltern- und Kindesdasein. Grund genug, einen genaueren Blick auf die besondere Faszination für das Böse und Hässliche zu werfen, welche die Kulturgeschichte durchzieht: auf schwarze Pädagogik, schwarze Romantik, die Ästhetik des Hässlichen und nicht zuletzt den ganz eigenen schwarzen, britischen Humor…
Tickets bekommen Sie über die Tageskasse!
20/11/2022
FOYER SPIEGELHALLE
pro.log: Quijote
Mit Prof. Dr. Anne Kraume (Universität Konstanz)
Don Quijote: Der Roman (1605/15) von Miguel de Cervantes gilt als der erste polyphone Roman; als solcher hat er einen enormen Einfluss auf die europäische Literaturgeschichte ausgeübt. Der Vortrag wird die Frage nach der Modernität dieses Romans nicht nur unter historischen, sondern vor allem gattungstheoretischen Gesichtspunkten beleuchten und dazu insbesondere auch auf die Rezeptionsgeschichte eingehen.
Tickets bekommen Sie über die Tageskasse!
09/10/2022
FOYER SPIEGELHALLE
pro.log: Der zerbrochene Krug
Mit Dr. Heike Brandstädter
Wie wird ein seelenreiner Mensch zu List und Lüge verführt? Welche Folgen kann es haben, wenn die Regierung betrügt? Und welche Rolle spielen dabei Bildung und „neue Medien“? In Kleists „Lustspiel“ werden Grenzen von Recht und Gerechtigkeit, Brauch und Mißbrauch, Schuld und Unschuld, Mann und Frau ausgelotet und neu verhandelt. Was als einfaches Stück, als Posse, ja als Provinzposse in Erscheinung tritt, erweist sich als komplexe Inbezugsetzung von sprach- und erkenntnistheoretischen Grundfragen. Während das Stück bei seiner Uraufführung durchfiel und sich nur mühsam die Bühne erobern konnte, avancierte es im 20. Jahrhundert zu einem der gefragtesten in Literatur und Theater. Ein Ausflug in die Entstehungszeit, Aufführungsgeschichte und Deutungspraxis.
Tickets bekommen Sie über die Tageskasse!
03/04/2022
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Katharina Blum
Mit Dr. Sarah Seidel
In Bölls Erzählung geht es nicht nur um die Methoden des Boulevard-Journalismus, sie nimmt auch die Wechselwirkungen von Sprache und Gewalt in den Blick. Damit markiert Böll den Einsatzpunkt gesellschaftspolitischer Debatten, die sich in Zeiten von Social Media und Fakenews noch einmal neu stellen. Die 1974 erschienene Erzählung hat nichts an Aktualität eingebüßt, gab es doch gerade in jüngster Vergangenheit genügend Anlass zu fragen, „wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“.
Tickets bekommen Sie über die Tageskasse!
29/05/2022
FOYER STADTTHEATER
pro.log: Königin Lear
Podiumsdiskussion mit Dr. Johannes Bruggaier, Dr. Doris Happl, Kristo Šagor, Prof. Dr. Christina Wald und Dr. Martin Windisch
Geschult in Shakespeare-Adaptionen (Schlachten! [1997], Hamlet versus Hamlet [2014]), hält Lanoye in seiner „Lear“-Bearbeitung an der Dramenform fest, doch er invertiert die Geschlechter, macht aus der Krise der Monarchie die Finanzkrise und aus Lears Wahnsinn die Demenz der Industriemagnatin Elisabeth Lear. Wieviel Shakespeare steckt noch in „Königin Lear“? Ist die Lear-Referenz nur eine Marketing-Strategie? Was bedeutet die Gender-Inversion gegenüber der frühneuzeitlichen Misogynie Lears?
Tickets bekommen Sie über die Tageskasse!
30/01/22
FOYER SPIEGELHALLE
pro.log Das Licht im Kasten
Eine Veranstaltung der Thetaerfreunde Konstanz eV.
mit Dr. Maria Kuberg
Dr. Maria Kuberg referiert über Elfriede Jelinek, ihren hintergründigen Sprachwitz, ihre Doppelbödigkeit und ihr besonderes Faible für das Oberflächliche. „Ich möchte einmal eine Modeschau machen, bei der die Frauen in ihren Kleidern Sätze sprechen. Ich möchte seicht sein“, erklärt die Nobelpreisträgerin in einem ihrer Essays.
Ihr Stück „Das Licht im Kasten“ ist eine solche Modenschau. Allerdings eine, die auch eine sehr hässliche Kehrseite hat...